Deine Kinder sind das Wichtigste in deinem Leben – deshalb achtest du darauf, was du ihnen zum Essen machst, mit welchem Spielzeug sie spielen und welche Schuhe sie tragen. Stimmt’s? Doch gerade der letzte Punkt ist in der Praxis gar nicht so einfach. Angefangen von der Frage, wann überhaupt der ideale Zeitpunkt für das erste Paar Schuhe ist, bis hin zur Suche nach der richtigen Größe bereiten Kinderschuhe Eltern regelmäßig Kopfzerbrechen. Doch keine Sorge, wir geben dir einige nützliche Informationen an die Hand, damit der Schuhkauf für deine Kleinen ab sofort zum Kinderspiel wird – angefangen bei Wissenswertem rund um Kinderfüße bis hin zu gängigen Methoden zur Ermittlung der aktuellen Schuhgröße.
Der Hintergrund – Fakten über Füße
Um zu verstehen, warum es so richtig und wichtig ist, Kinderschuhe sorgfältig auszuwählen, werfen wir zunächst einen Blick auf anatomische und physiologische Besonderheiten bei Kinderfüßen.
Der richtige Zeitpunkt für den ersten Schuh
Erinnerst du dich noch an den Moment, als sich dein Schatz zum ersten Mal hochgezogen hat? Vielleicht liegt dieser Augenblick noch gar nicht so lange zurück – die Wahrscheinlichkeit ist auf jeden Fall ziemlich hoch, dass dir ziemlich schnell ein Gedanke durch den Kopf geschossen ist: Ist es jetzt soweit? Brauchen wir jetzt die ersten Schuhe? Um diese Frage ganz kurz und knapp zu beantworten: Nein, das wäre definitiv zu früh.
Der Kinderfuß muss sich zuerst an die neue Beanspruchung gewöhnen. Muskeln werden aufgebaut, Sehnen gedehnt und neue Reize verarbeitet. Erst, wenn das Kind „sicher frei laufen“ kann, empfehlen Experten die ersten Schuhe. Was man genau unter „sicher frei laufen“ versteht, ist nicht eindeutig geklärt. Manchmal ist von etwa 20 Schritten die Rede, die das Kind selbstständig zurücklegen können sollte. In anderen Quellen definiert man den richtigen Zeitpunkt für das erste Paar Schuhe etwa vier bis sechs Wochen, nachdem dein Kleines begonnen hat, selbstständig zu laufen.
Du kannst dir also ruhig Zeit lassen und dich ganz entspannt an den ersten Gehversuchen deines Schatzes erfreuen. In einem guten (Kinder-)Schuhgeschäft wird man dich sogar wegschicken, wenn dein Kind noch nicht bereit für seine ersten Schuhe ist – das Fachpersonal weiß, wie wichtig eine ungestörte Entwicklung der Füße bei Kindern ist.
Wenn dein Kleines voller Tatendrang ist und auch draußen die Welt auf zwei Füßen erkunden möchte, kannst du für die Übergangszeit sogenannte Krabbelschuhe besorgen. Diese halten die Füße warm, schützen die Fußsohlen vor Nässe und Fremdkörpern und erhalten den Füßen gleichzeitig volle Flexibilität. Bei gutem, trockenem Wetter spricht auch nichts dagegen, deinen Schatz in Socken seine Umgebung unsicher machen zu lassen.
Probleme bei unpassenden Schuhen
Die Passform ist bei Kinderschuhen das A und O. Bestimmt hast du dir schon einmal in einem zu kleinen Schuh Blasen gelaufen und kannst dich gut dran erinnern, wie schmerzhaft das ist. Das Problem: Kinder sind nicht dazu in der Lage, uns mitzuteilen, wenn ein Schuh nicht passt. Das liegt daran, dass ihre Füße noch sehr weich und biegsam sind. Selbst die Fußknochen sind noch nicht vollständig ausgehärtet – Kinder spüren also tatsächlich nicht, wenn sie im Schuh anstoßen. Das bedeutet, dass Eltern umso sorgfältiger darauf achten müssen, dass die Schuhe groß genug für den Fuß sind.
Trägt ein Kind dauerhaft zu kleine Schuhe, begünstigt das eine Verformung des noch weichen Fußes. Die Zehen werden eingeengt und knicken nach außen ab. Besonders stark ist der große Zeh davon betroffen. Auch zu große Schuhe wirken sich negativ auf die Fußgesundheit aus. Sie geben den Füßen nämlich nicht genug Halt, was dazu führt, dass der Kinderfuß bei jedem Schritt nach vorne rutscht. Dort stößt er gegen die Schuhinnenseite, was jedes Mal einer Stauchung gleichkommt.
Bis heute gibt es keine eindeutigen wissenschaftlichen Untersuchungen, die zweifelsfrei belegen, dass falsches Schuhwerk im Kindesalter zu Fußfehlstellungen als Erwachsener führt – aufschlussreich ist allerdings die Zahl der Betroffenen. Während nur 2 Prozent aller Kinder schon von Geburt an Auffälligkeiten an den Füßen haben, sind es 40 Prozent der Erwachsenen, die mit Fußproblemen zu kämpfen haben. Es liegt nahe, hier Zusammenhänge zu sehen – und umso mehr Wert auf gut sitzende Kinderschuhe zu legen.
Das Wachstum von Kinderfüßen
Wenn der erste Schuhkauf erledigt ist, dauert es nicht lange, bis sich die nächste Frage aufdrängt:
Wie schnell wachsen Kinderfüße eigentlich?
Schließlich möchte man vermeiden, dass der kleine Schatz irgendwann unbemerkt in Schuhen unterwegs ist, die drücken, kneifen oder die Fußentwicklung beeinträchtigen.
Die Antwort auf diese Frage hängt vom Alter des Kindes ab. Bis er oder sie etwa drei Jahre alt ist, musst du damit rechnen, dass die Füße deines Lieblings pro Monat um bis zu 1,5 Millimeter größer werden. Anders ausgedrückt musst du in dieser Phase damit rechnen, dass du alle drei bis vier Monate neue Schuhe kaufen musst. Das kann die Haushaltskasse ganz schön belasten, hochwertige Kinderschuhe sind schließlich nicht billig. In der Regel sind allerdings zwei Paar Schuhe, die wechselweise angezogen werden können, ausreichend. Statt viele Paare zur Auswahl zu haben, ist es also besser, zumindest anfänglich häufiger neues Schuhwerk zu kaufen. Damit du den richtigen Zeitpunkt für die nächste Schuhgröße nicht verpasst, solltest du regelmäßig die Kinderfüße messen. Welche Methoden hierfür geeignet sind, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Im Kindergartenalter, also von drei bis etwa sechs Jahren, nimmt das rasante Fußwachstum etwas ab. Jetzt ist es durchschnittlich nur noch ein Millimeter, den die Kinderfüße zulegen. Das bedeutet, dass etwa zwei bis drei Schuhgrößen pro Jahr buchstäblich durchlaufen werden. Ab dem Schulalter behalten viele Kinder eine Schuhgröße ein ganzes Jahr lang bei – andere hingegen brauchen noch immer mehrere Größen und damit einen häufigeren Wechsel.
Die Voraussetzung – Messen ist ein Muss!
Wie wichtig ein passender Kinderschuh ist, haben wir jetzt also geklärt. Woher weiß man aber, welche Schuhgröße die Kinder gerade benötigen? Auf diese Frage gibt es keine richtige Antwort. Zwar haben Kinderschuhe Größen, diese Schuhgrößen sind aber nicht genormt. Das bedeutet, ein Kind, das bei einem Hersteller Größe 26 benötigt, muss bei einem anderen Anbieter möglicherweise zu Größe 28 greifen. Aus diesem Grund gibt es nur eine absolut zuverlässige Methode, um passende Schuhe zu ermitteln: Du musst sowohl die Schuhe als auch die Kinderfüße messen. Aber worauf kommt es dabei an und wie kommst du am besten zu den benötigten Daten?
Was wird gemessen?
Um passende Schuhe für deine Kinder zu finden, musst du nicht nur die Fußlänge messen – also die Strecke vom äußersten Rand der Ferse bis zum längsten Ende des großen Zehs -, sondern auch die Fußbreite. Das ist die Strecke, die über die breiteste Stelle des Fußes reicht. Gerade bei der Schuhbreite gibt es nämlich einige Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern – und sogar zwischen deren Modellen.
Anschließend musst du schauen, welche Schuhe zu den ermittelten Maßen passen. Auf die Fußlänge werden dabei zwölf bis 15 Millimeter Zuwachs addiert, damit der Fuß im Schuh genug Spielraum hat. Das Problem: Schuhgrößen sind, wie bereits erwähnt, nicht genormt. Es bleibt dir also nichts anderes übrig, als auch die infrage kommenden Schuhe zu vermessen – und zwar jedes einzelne Modell. Relevant sind dabei die Werte im Inneren des Schuhs, die sogenannte Innenschuhlänge, oft mit ISL abgekürzt, und die Innenschuhbreite (ISB).
Wir wollen dich dabei unterstützen, passende Schuhe für deinen Liebling zu finden! Deshalb haben wir jedes Schuhmodell in unserem Shop sorgfältig ausgemessen. Auf jeder Seite findest du daher eine Tabelle des Kinderschuhs mit Größen und dazugehörigen Maßen. So kannst du schnell und komfortabel Schuhe ermitteln, die wirklich passen – sofern die Fußlänge und -breite mit einer zuverlässigen Methode ermittelt wurden. Welche das sind und welche nicht, erfährst du im folgenden Abschnitt.
Wie wird (nicht) gemessen?
Werfen wir zunächst einen Blick auf Messmethoden, die immer noch sehr verbreitet sind, obwohl sie – leider – keine zuverlässigen Angaben über die Schuhgrößen von Kindern liefern. Das betrifft nicht nur die Messung zuhause, sondern auch im Fachhandel. Häufig werden Kinderfüße dort in sogenannte Fuß-Messlehren gestellt. Das sind diese Geräte, die ein wenig an Taucherflossen erinnern. Die Ferse des Kindes steht hinten an, und vorne an den Zehen kann dann die benötigte Größe der Kinderschuhe abgelesen werden. Das Verfahren ist einfach und unkompliziert – leider aber nicht eindeutig, weil es keine einheitlich genormte Tabelle mit Kinderschuhen und Größen gibt. Wenn die Messlehre also Größe 24 anzeigt, werden deinem Kind vermutlich einige Modelle in Größe 24 passen – aber eben längst nicht alle. Außerdem wird die Fußbreite bei diesem Messverfahren gar nicht berücksichtigt.
Eine weitere beliebte, aber unzuverlässige Möglichkeit, um Kinderfüße zu messen, ist das Anzeichnen der Fußlänge auf dem Boden. Dabei stellt sich das Kind mit dem Rücken an eine Wand, sodass die Ferse hinten anstößt. Mit einem Stift wird nun eine kleine Markierung auf dem Boden oder einem darunterliegenden Blatt an der längsten Stelle des Fußes gemacht – in der Regel also beim großen Zeh. Anschließend kann das Kind zur Seite treten und der Erwachsene misst in Ruhe die angezeichnete Strecke ab. Für viele Eltern ist diese Vorgehensweise mit vielen Vorteilen verbunden: Diese Art, Kinderfüße zu messen, kann zuhause durchgeführt werden – man kann also einen guten Moment des Kindes abwarten, anstatt darauf zu hoffen, dass der kleine Schatz im Schuhgeschäft bereit ist, zu kooperieren. Außerdem braucht es nur einen verhältnismäßig kurzen Augenblick, um die Markierung auf den Boden zu zeichnen. Auch diese Messmethode liefert allerdings leider keine exakten Ergebnisse. Das liegt daran, dass der Fuß und die Zehen nicht in einer geraden Kante am Boden abschließen, sondern abgerundet sind. Je nachdem, wie der Stift beim Anzeichnen nun gehalten wird – völlig senkrecht, leicht nach innen geneigt oder möglicherweise sogar nach außen gekippt – ergeben sich Abweichungen, die schnell einen ganzen Zentimeter betragen. Nachdem es beim Ermitteln der Schuhgröße von Kindern aber um Millimeter geht, ist dieser Spielraum zu groß.
Ähnlich verhält es sich mit gezeichneten Schablonen des Fußes. Diese nutzen Eltern gerne, um sie im Schuhgeschäft in verschiedene Schuhe zu legen. Einerseits kann man von außen allerdings nicht beurteilen, ob die Schablone im Inneren womöglich zusammengedrückt wird, andererseits beeinflusst auch hier die Stifthaltung das Ergebnis.
Eine weitere Methode, die auf Sohlen basiert, ist das Herausnehmen der Innensohle eines Schuhs, auf die sich der Sprössling dann stellen soll. Per Augenmaß wird anschließend entschieden, ob der Schuh groß genug ist. Die Einschätzung von Millimetern – wünschenswert ist ja eine Innenschuhlänge, die der Fußlänge plus zwölf bis 15 Millimetern entspricht – ist so aber schlicht nicht möglich. Außerdem sorgen schon kleinste Gewichtsverlagerungen des Kindes für einen anderen Eindruck.
Ergänzt werden all diese Verfahren gerne durch die sogenannte Daumenprobe. Dabei drücken Eltern oder Verkaufspersonal nach der Anprobe eines Schuhs auf dessen Kappe herum, um zu ermitteln, ob die Zehen genug Spielraum haben. Die Absicht dahinter ist gut, allerdings neigen gerade kleine Kinder zu, die Zehen bei Druck zurückzuziehen. So kann ein falscher Eindruck entstehen, obwohl der Schuh eigentlich bereits zu klein ist.
Das Plus 12 Messgerät
Der letzte Abschnitt könnte so wirken, als wäre das Ausmessen von Kinderfüßen eine hochkomplexe, kaum zu bewältigende Aufgabe. Tatsächlich gibt es aber ein Hilfsmittel, mit dem es buchstäblich zum Kinderspiel wird: das Plus 12 Messgerät.
Dieses Messgerät besteht aus zwei Messschiebern, die im rechten Winkel zueinander angebracht wurden. Das Kind stellt seine Füße gerade auf einen der beiden Schieber, der dann bis zum längsten Punkt, also vermutlich dem großen Zeh, herangeschoben wird. Eine Erhöhung sorgt dafür, dass der Schieber nicht zu weit hineingeschoben wird. Hinten soll die Ferse in der Ecke anliegen. Besonders praktisch: Der Wert, den man schließlich ablesen kann, beinhaltet bereits den Abroll- und Zuwachsspielraum von 12 Millimetern. Plus 12 eben.
Ebenfalls praktisch: Das Plus 12 Messgerät eignet sich nicht nur, um ganz unkompliziert die Länge von Kinderfüßen zu messen – nicht einmal an das Addieren des Abroll- und Zuwachsspielraums musst du noch denken -, es kann dank seiner einfachen Handhabung auch dazu genutzt werden, die Innenschuhlänge zu messen. Dafür wird der andere Messschieber verwendet, auf dem tatsächliche Werte, also ohne Plus 12 Millimeter, angezeigt werden.
Die Schuhe – Qualität statt Qual
Wenn du die Fußlängen deines Lieblings ermittelt hast, geht es an den eigentlichen Schuhkauf. Kinderschuhe sollten dabei mehrere Qualitätsmerkmale aufweisen, denn die korrekte Schuhgröße allein macht noch kein gutes Schuhwerk aus. Achte deshalb auch darauf, dass die Sohle weich und flexibel ist. Im Idealfall lässt sich der Schuh mit wenig Druck in alle Richtungen verbiegen – so hast du Gewissheit, dass dein Kleines auch unterwegs nicht durch einen starren Schuh in seinem Bewegungsdrang eingeschränkt wird.
Absätze stellen für Kinderfüße ein Risiko dar, weil dein Liebling damit an Bodenunebenheiten hängenbleiben kann. Verzichte deshalb gerade bei den Kleinsten auf dieses unnötige Detail.
Ebenfalls wichtig ist das Material, aus dem der Kinderschuh gefertigt ist. Dieses muss gleich mehrere Anforderungen erfüllen: Es sollte auf der einen Seite weich sein, um die empfindlichen Kinderfüße nicht aufzureiben, und auf der anderen Seite robust genug, um vor Steinchen oder Fremdkörpern zu schützen. Zudem ist es wichtig, dass das Material auf der Schuhinnenseite atmungsaktiv ist, denn Kinderfüße schwitzen deutlich mehr als Erwachsenenfüße. Echtleder und TEX-Materialien erfüllen diese Anforderungen besonders gut.
Welchen Verschluss du bei den Schuhen deines kleinen Schatzes wählst – also Klettverschlüsse oder Schnürsenkel – ist Geschmackssache. Klettverschlüsse lassen sich schneller festziehen und eignen sich deshalb besonders gut für Kinder, die gar nicht schnell genug loskommen können. Außerdem können sie früher von den Kleinen selbst angezogen werden und tragen dadurch zur Selbstständigkeit bei. Ein weiterer Vorteil ist die große Öffnung des Schuhs, wenn die Klettstreifen aus den Verschlüssen gezogen werden. Schuhe mit Schnürsenkeln hingegen lassen sich meist besser festziehen und bieten vor allem schmalen Füßen dadurch mehr Halt im Schuh.
Fazit
Wenn du bisher bei Kinderschuhen auf Größen geachtet hast, ist es dir vielleicht auch schon einmal passiert, dass ein Schuh, der eigentlich passen sollte, zu klein war. Gräme dich nicht, das passiert den meisten Eltern am Anfang. Immerhin weißt du jetzt, was du beim nächsten Schuhkauf tun kannst, damit die Schuhe ideal zu den Füßen deines Lieblings passen.
Miss deshalb gleich jetzt die Fußlänge deines Schatzes – am besten mit dem Plus 12 Messgerät – und stöbere anschließend in unserem großen Sortiment. Das Ausmessen der Schuhe haben wir schon für dich übernommen; deshalb findest du bei jedem angebotenen Modell eine Tabelle des Kinderschuhs mit Größen und dazugehörigen Maßen.
Wir wissen, dass dir die Fußgesundheit deines Lieblings am Herzen liegt – genau wie uns! Vertraue deshalb auf unsere Expertise, wenn es um Kinderschuhe geht.
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